Mitglied werden
Login Logout Mitglied werden
Warenkorb

OV Frankfurt

Meinung! Macht! Manipulation? - Debatte zur Perspektivenvielfalt im ÖRR

18.07.2025
Ansprechpartner*in
Sascha Kohlhöfer

Podiumsdiskussion mit Julia und Stephan Schwenk, Prof. Dr. Marcus Maurer, Dr. Ina Knobloch und Alexander Teske

Alexander Teske, ehemaliger ARD-Mitarbeiter, sowie Medienwissenschaftler Prof. Marcus Maurer und Julia und Stephan Schwenk diskutierten über die Berichterstattung und Themenvielfalt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Rund 100 Meter über den Dächern Frankfurts versammelten sich am 15. Juli in den Skyline Studios des Radio Frankfurt zahlreiche Mitglieder des DJV Hessen zu einer lebhaften Podiumsdiskussion mit anschließendem Get-together. Der sommerliche Abend stand unter dem Titel: „Meinung! Macht! Manipulation? – ÖRR-Sender unter Druck, Vorwurf Zensur und einseitige Berichterstattung. Üble Nachrede oder berechtigte Kritik?“ Eingeladen hatte der Fachausschuss Freie sowie die Vorsitzende des DJV-Ortsverband Frankfurt, Dr. Ina Knobloch gemeinsam mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Jan Wagner. Knobloch moderierte zudem den Abend.

Auf dem Podium

Alexander Teske, ehemaliger ARD-Redakteur und Autor von Inside Tagesschau – Zwischen Nachrichten und Meinungsmache, berichtete aus erster Hand über die internen Abläufe der bekanntesten deutschen Nachrichtensendung. Sechs Jahre lang arbeitete Teske in der Planung der Tagesschau und beschrieb kritisch die Themenauswahl und die Einflussnahme durch die „Chefs vom Dienst“. Diese würden täglich wechseln und entscheidenden Einfluss auf die Berichterstattung haben. Teske betonte: „Es ist von öffentlichem Interesse, wie die wichtigste Nachrichtensendung Deutschlands zustande kommt.“


Prof. Dr. Marcus Maurer, Medienwissenschaftler an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz untersuchte im Jahr 2023 in einem Zeitraum von drei Monaten 47 Medien im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sowie Privatfernsehen. In der Diskussion stellte er Ergebnisse zur Themen- und Perspektivenvielfalt vor. Maurer machte in diesem Kontext auf die „stark ausgeprägte“ negative Berichterstattung über Migration aufmerksam, plädierte für einen starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit „mehr Programm für alle“ und forderte zugleich eine noch ausgewogenere, konstruktivere und auch positivere Berichterstattung.
Medienmacher Stephan Schwenk brachte die Perspektive des privatrechtlichen Rundfunks ein. Gemeinsam mit seiner Tochter Julia Schwenk betonte er die Bedeutung von Meinungsvielfalt im Privatradio und die Notwendigkeit einer positiven Berichterstattung – auch als bewusster Gegenakzent zur negativen Nachrichtenerstattung.

Diskussion über Perspektivenvielfalt im ÖRR


Die kontroverse Diskussion über Meinungs- und Themenvielfalt im ÖRR lebte von verschiedenen Standpunkten – auf dem Podium ebenso wie im engagierten Publikum, das sich lebendig in die Debatte einbrachte.
Nach der Diskussion kamen die Gäste bei Wein, Snacks und dem Ausblick auf die Skyline Frankfurts miteinander ins Gespräch.

Ein ausführlicher Bericht zur Podiumsdiskussion und eine vertiefende Analyse zur Perspektivenvielfalt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk folgt in der kommenden Ausgabe des BLICKPUNKT.
 

Hessen
DJV-Veranstaltung