Ende Januar hatte bereits die Bekanntgabe der Madsack Mediengruppe, rückwirkend zum 1. Januar 2015 sowohl die „Oberhessische Presse“ als auch die „Waldeckische Landeszeitung“ / „Frankenberger Zeitung“ zu verkaufen, die Wellen hochschlagen lassen. Das hat für erste Spekulationen auf dem nordhessischen Medienmarkt gesorgt. Nun ist eingetreten, was zu befürchten war, die „Waldeckische Allgemeine“ mit einer Auflage von rund 5.000 Exemplaren schließt zum 31. März ihre Pforten.
Auf Nachfrage bei der HNA-Geschäftsführung wurde versichert, dass alle 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Redaktionen in Korbach und Bad Wildungen übernommen würden, in einer Übergangszeit auch am Standort Korbach/Waldeck. Darüber seien die Betroffenen bereits am Montag intern informiert worden. Mittlerweile wurden mit den Redakteurinnen und Redakteuren Einzelgespräche geführt sowie in der Betriebsversammlung am heutigen Donnerstag diese klare Linie bekannt gegeben. „Wir sind zufrieden," sagte die Betriebsratsvorsitzende der HNA, Ulrike Weinmeister. In Einzelgesprächen seien Lösungen gesucht worden. Die Geschäftsleitung würdigte die engagierte Arbeit und erkannte die Leistung der Kolleginnen und Kollegen bei der „Waldeckische Allgemeine“ an, die eine „Superzeitung" gemacht hätten.
Der Erste Vorsitzende des DJV Hessen, Hans U. Heuser, bedauert den weiteren Einschnitt in der Meinungsvielfalt Nordhessens. „Es geht nicht an, dass überall Diversität gefordert wird, die Zeitungsbranche aber den entgegengesetzten Weg einschlägt," sagte er. Allerdings begrüße der Deutsche Journalistenverband die Zusage der Geschäftsführung, die Redakteurinnen und Redakteure zu übernehmen.
Nicht nur in Nordhessen bewegt sich der Medienmarkt rasant. Erst vor wenigen Tagen hat die in Mainz ansässige Verlagsgruppe Rhein-Main die Echo Medien in Darmstadt übernommen.
