Der ehemalige französische Staatspräsident Valéry Giscard d‘Estaing plädierte in seiner Rede bei der Verleihung des DFJP vehement für ein weiter bestehendes enges deutsch-französisches Vertrauensverhältnis, damit Europa nicht zerfällt. Das starke Abschneiden eurokritischer Parteien bei der letzten Europawahl sei eine letzte Warnung gewesen, sich auf die Zusammenarbeit zu besinnen. Er bedauerte, dass Europa bei den Regierungschefs nicht mehr an erster Stelle stehe. Die Bürger lehnten nicht Europa ab, sondern das fehlerhafte Funktionieren der Institutionen in der Krise. Den Medien komme bei der Aufgabe der Verständigung eine wichtige Rolle zu. Man dürfe nicht rechtsextreme Parteien zerstören lassen, was während 60 Jahren aufgebaut wurde.
Valéry Giscard d'Estaing wurde gemeinsam mit Bundeskanzler a. D. Helmut Schmidt mit dem Deutsch-Französischen Medienpreis ausgezeichnet, in Ankerkennung der herausragenden Verdienste beider Staatsmänner um die deutsch-französischen und europäischen Beziehungen.
Der Deutsch-Französische Medienpreis gehört zum Deutsch-Französischen Journalistenpreis (DFJP) und wird an in den Medien tätige oder präsente Personen oder Organisationen vergeben, die sich in ihrem Schaffen besonders für die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich im europäischen Kontext engagiert haben.
In den übrigen fünf Kategorien des DFJP werden Autoren oder Redaktionen ausgezeichnet, die durch ihre Beiträge zu einem besseren Verständnis zwischen Deutschland und Frankreich beitragen. Der Saarländische Rundfunk vergibt die Auszeichnung, die zu den wichtigsten und höchstdotierten Medienpreisen Europas zählt, gemeinsam mit seinen Partnern Deutschlandradio, Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF), Saarbrücker Zeitung, ARTE, Robert Bosch Stiftung, France Télévisions, Le Républicain Lorrain, Radio France, Deutsch-Französisches Jugendwerk, Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik und Fondation Robert Schuman.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.dfjp.eu.