Die Location in der Jugend-Kultur-Kirche Sankt Peter war der passende Rahmen, um die jungen Leute aus Europa und der Welt während der viertägigen Veranstaltung mit Informationen, Workshops, Profimeinungen aus der Medienarbeit und Netzwerken zu versorgen. Das junge Publikum arbeitete bereits in den Redaktionen von Schülerzeitungen, absolvierte gerade Praktika oder Volontariate in der Medienbranche, studierte an deutschen Hochschulen mit Journalismuszweig oder befand sich in der Orientierungsphase zur anstehenden Berufswahl.
Die Jugendpresse Deutschland hatte die Veranstaltung bereits zum elften Mal organisiert. In diesem Jahr standen die Themen interkultureller, (hyper-)lokaler und globaler Medienarbeit im Mittelpunkt. Podiumsdiskussionen, Workshops und Erzählrunden sorgten für viele Inhalte, die die jungen Leute im Café oder draußen am Kirchenportal untereinander gleich diskutieren konnten, denn das Redebedürfnis war groß. Das Konzept sowie die Themenwahl kamen gut an, gerne hätten viele auch mehr bei den Diskussionen, vor allem bei der Auftaktveranstaltung, mitgeredet. Ansprechpartner standen für Fragen jedoch immer zur Verfügung, an zwei Tagen war der DJV mit einem Stand, Infomaterial und dem Wissen der im Netzwerk Junge Engagierten vor Ort und Kathrin Konyen, Mitglied im DJV-Bundesvorstand, moderierte eine der Podiumsdiskussionen.
„Die Generation Ausbeutung“, die bei vollem Einsatz trotzdem vor leerer Kasse steht, ist auch Thema beim DJV. Und so stand die Frage: „Was bedeutet der Mindestlohn für Praktikanten?“ im Zentrum der Diskussion, die von Kathrin Konyen moderiert wurde. Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union dju in ver.di, der Deutsche Journalisten-Verband DJV und die Jugendpresse Deutschland haben die „Praktika-Offensive“ ins Leben gerufen. „Wenn man bei uns ein Praktikum macht, sollte man vorher für seinen Lebensunterhalt sorgen“, sagte Arndt Festerling, Chefredakteur der Frankfurter Rundschau, Janine Wißler, Landtagsabgeordnete der Partei „Die Linke“, brachte das auf einen Punkt: „Praktika nach der Ausbildung sind keine Praktika, sondern unbezahlte Arbeit.“ Anja Willmann, Gewerkschaftssekretärin bei ver.di erklärte: „Prinzipiell ist nichts gegen Praktika einzuwenden, wenn Bedingungen und Zeitpunkt stimmen. Eine Dauerpraktikumsschleife nach abgeschlossenem Studium führt aber oft zu Ausbeutung und arbeitender Armut in ständiger Hoff-ung auf einen festen Job. Das ist keine Perspektive.“ Kathrin Konyen wies darauf hin, dass auch Volontariate zu den Ausnahmen des Mindestlohngesetzes gehörten. Wo Verlage nicht tarifgebunden sind, gelten keine Regeln.
Mit dem Slogan „Du bist mehr wert“ ermuntert die Praktika-Offensive Praktikanten und Berufs-einsteiger zu deutlich mehr Selbstbewusstsein, wie es in vielen anderen Branchen selbstverständlich ist. Seit Jahren diskutieren Medien und Politik über die „Generation Praktikum“, die es vor allem in den Medien gibt. Deshalb haben Mitglieder der dju zusammen mit der Jugendpresse Deutschland und dem Deutschen Journalisten-Verband die Praktika-Offensive ins Leben gerufen und gemeinsame Richtlinien für journalistische Praktika veröffentlicht.
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 |  | Im Erzählcafé entwickelten sich spontane Gesprächsrunden. Jung-Redakteurinnen Frankfurter Schülerzeitungen. Maurizio Gemmer, DJV-Netzwerk Junge, und Kathrin Konyen, DJV-Bundesvorstand, standen für Fragen bereit. Französische Vertreterinnen der Journalistenorganisation für Jungjournalisten "jets d'encre" informierten sich bei Maurizio Gemmer. |
| Fotos (im Uhrzeigersinn): Sonja Lehnert |
