Bisher fehlt eine überzeugende Strategie der Verleger

Gefühlt wird gerade jede Zeitung in Hessen umstrukturiert, meinte DJV-Geschäftsführerin Imke Sawitzky auf der Jahreshauptversammlung des Ortsverbandes Wiesbaden. Was ihr allerdings bisher bei den Verlegern fehle, sei eine überzeugende Strategie, wie man den bisher kostenlosen auf bezahlbaren Inhalt im Internet umsetzen möchte. Auch Dr. Klaus-Peter Andrießen lieferte Informationen aus erster Hand. Das Vorstandsmitglied des DJV Hessen ist beim Presserat und weiß genau, was sich dahinter verbirgt.

Sylvia Kuck, Ortsverbandsvorsitzende Wiesbaden, bedankt sich bei Dr. Klaus-Peter Andrießen / Foto: Wolfgang Kühner

Im Sommer vergangenen Jahres hat Imke Sawitzky ihren Vorgänger Achim Wolff abgelöst und bekommt seitdem tagtäglich die teilweise großen Probleme vieler Journalisten des DJV-Hessen auf den Tisch.

Dazu gehören urheber- und arbeitsrechtliche Fragen, Überprüfen von Arbeitszeugnissen und neuen Arbeitsverträgen. Doch das sind die kleineren Fälle, erklärt die Juristin. Es gibt aber auch größere, wie der Prozess von Cuttern des Hessischen Rundfunks auf Festanstellung. „Das war ein voller Erfolg“, freuen sich die Geschäftsführerin des DJV Hessen und Sylvia Kuck, die beim hr seit vergangenem Jahr im Personalrat ist, gemeinsam.

Zurzeit läuft ein weiterer größerer Prozess von Tageszeitungsredakteuren gegen ihren Verlag. Nach sechs Monaten Mitgliedschaft beim DJV besteht Rechtschutz für die Journalisten. Juristische Beratung gibt es dagegen sofort.

Impulsvortrag über den Presserat von Dr. Klaus-Peter Andrießen

Der grausame Amoklauf in der neuseeländischen Stadt Christchurch und das vom Täter mittels einer Helmkamera gedrehte Video auf Facebook-Live entfachte eine neue Diskussion. Mehr als 100 Beschwerden erhielt der Presserat, weil BILD online das Video gezeigt hat. Im kommenden Monat berät der Presserat darüber.

Aber auch der Anschlag auf dem Breitscheidplatz in Berlin hatte Entsetzen und Diskussionen über eine seriöse Berichterstattung ausgelöst, berichtete Andrießen. Bereits seit 2014 ist der Redakteur der Wetzlarer Zeitung Mitglied beim Presserat.

Jeder kann beim Presserat eine Beschwerde mit entsprechenden Nachweisen einreichen. Dort werden die Fälle zunächst geprüft, bevor sie in den Beschwerdeausschüssen behandelt werden. Die größte Sanktion bei Verstößen gegen den Pressekodex ist die öffentliche Rüge. Heike Parakenings

Mehr über die Entstehung und Arbeit des Presserats, über den Pressekodex sowie über eine Datenbank früherer Fälle lesen Sie hier in dem Bericht von Dr. Klaus-Peter Andrießen.



Ortsverband Wiesbaden

Ortsverbandsvorsitzende: Sylvia Kuck

Stellvertreter: Wolfgang Kühner

zweite Stellvertreterin: Heike Parakenings-Siefert

Kontakt: Geschäftsstelle des DJV, Tel. 0611/3419124/ E-Mail: wiesbaden@djv-hessen.de