Für Frieden in der Ukraine und freie Presse statt Staatspropaganda in Russland

Am 3. Mai, dem internationalen Tag der Pressefreiheit, demonstrierte der DJV bundesweit für Frieden in der Ukraine und eine freie Presse vor der russischen Botschaft in Berlin und vor den russischen Generalkonsulaten in Bonn, Hamburg, München und Leipzig. In Frankfurt am Main ging der DJV Hessen auf die Straße. Die Demonstranten zogen vom ukrainischen Generalkonsulat zum russischen, um ihre Botschaften lautstark zu verkünden.

„In Russland gibt es keine freie Presse mehr, was bleibt ist die Propaganda des Staats – und wohin das führt haben wir in Deutschland in den Jahren 1933 bis 1945 erlebt“, mahnte Knud Zilian, erster Vorsitzender DJV Hessen. Der ukrainische Generalkonsul Vadym Kostiuk dankte den Demonstranten persönlich für die gezeigte Solidarität. „Berichten Sie weiter, die Gräueltaten müssen veröffentlicht werden“, gab er den Anwesenden mit auf den Weg.

Unter den vielen zivilen Opfern des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sind auch Journalistinnen und Journalisten, die um frei berichten zu können ihr Leben riskieren und mitunter  verlieren. Mit Plakaten erinnerte die Demonstration an Oksana Baulina, Brent Renaud, Maks Levin, Yevgeniy Sakun, Mantas Kvedaravicius, Pierre Zakrzewski und Viktor Dedov. „Nur schwache Herrscher benötigen eine schwache Presse, um an der Macht zu bleiben – eine starke Presse und nützt der Demokratie“, sagte Mika Beuster, stellvertretender Vorsitzende des Bundes-DJV. Via Megafon vor dem russischen Generalkonsulat forderte er Präsident Putin auf, den Krieg in der Ukraine zu beenden und eine freie Presse in Russland zu ermöglichen.

In Deutschland hat sich die Situation für Journalistinnen und Journalisten ebenso weiter verschlechtert, was immer wieder in den Kundgebungen des Demonstrationszugs zur Sprache kam. Vor allem der tätlichen Gewalt gegen Vertretern der Presse im Zuge von Querdenker- und rechten Demonstrationen ist es geschuldet, dass die Bundesrepublik im von Reporter ohne Grenzen jährlich erstellten weltweiten Ranking der Pressefreiheit um drei Positionen auf Platz 16 abgerutscht ist. Natürlich erleiden Journalistinnen und Journalisten in anderen Ländern deutlich schlimmere Restriktionen, doch getreu dem Motto wehret den Anfängen gelte es, sich auch hierzulande für eine starke Presse zu engagieren.

Das ausgelöste Medienecho kann sich jedenfalls sehen lassen: Neben  RTL Hessen Kompakt und Hessenschau liefen die Bilder von der Demonstration in Frankfurt zur besten ARD-Sendezeit in der Tagesschau.

Jens Brehl

 

A K T U E L L E S


Blickpunkt Ausgabe 1/2024

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