Im Namen des DJV Hessen nimmt dessen 1. Vorsitzender Knud Zilian den Hessischen Innenminister Beuth als obersten Dienstherren der Polizei in die Pflicht: „Die Polizei muss dort den Schutz von Journalistinnen und Journalisten gewährleisten und sicherstellen, dass sie dort frei und unbehindert berichten können.“
Zilian nimmt Bezug auf einen Fall in Wetzlar, bei dem einem hr-Kollegen „die Kamera aus der Hand geschlagen und er offenbar zu Boden gestoßen wurde“. Die Polizei habe nichts unternommen, um die Medienschaffenden zu schützen. In einem „hessenschau“-Bericht vom 15. Dezember reflektiert hr-Journalist Sebastian Jakob über seine Erlebnisse im März 2021. Damals war sein Team bei einer Demonstration von Coronaleugnern in Kassel tätlich angegriffen worden: „Wir wurden eingekesselt und umzingelt, und es gab dann auch diese Schläge auf die Kamera.“ Das hr-Team habe sich „richtig bedroht und hilflos gefühlt, weil man auch am Horizont keine Polizei gesehen hat.“
Mika Beuster, Journalist beim Weilburger Tageblatt und stellvertretender Vorsitzender im DJV-Bundesvorstand kennt das Problem aus eigener Erfahrung. Hassbotschaften und Beleidigungen von „selbsternannten Querdenkern, insbesondere bei Telegram, sind schon Alltag“ und werden von ihm auch routinemäßig zur Anzeige gebracht. Doch auch der Schutz gegen tätliche Angriffe müsse jederzeit gewährleistet sein. „Wir haben gefordert, dass Jounalist*innen in Deutschland besser geschützt werden müssen. Das steht auch auf Seite 124 im Koalitionsvertrag. Jetzt müssen aber diesen richtigen Worten auch richtige Taten folgen".
Wiesbaden, den 17. Dezember 2021