Jetzt nur noch die "FAZ" als „FR“-Übernehmer? Stillegung der Druckerei? DJV bietet Mitgliedern in FR Rechsberatung an – auch Gesprächsabend am 8. März

Nach Meinung von Fachleuten hängt jetzt alles am Kartellamt. Aber ob die „FAZ“ zum Zuge kommt, gilt als „unsicher“, denn ihr Übernahmeangebot wird derzeit vom Bundeskartellamt geprüft. Eine Übernahme wäre nur als „Sanierungsfusion“ für den Fall eines fehlenden „ernsthaften alternativen Erwerbers" möglich.

Frankfurt/M, 22. Februar 2013 - Die „FR“-Druckerei wird wohl stillgelegt. Das scheint die Konsequenz aus Informationen, die es vom FR-Insolvenzverwalter Frank Schmitt für die "FR"-Mitarbeiter gab. Danach hat der Gläubigerausschuss das Angebot des türkischen Verlegers Burak Akbay abgelehnt, teilte Schmitt der Belegschaft in einem Rundschreiben mit. Die Konsequenz lautet: das Druckzentrum wird stillgelegt.

In der Mitarbeiter-Information heißt es wörtlich: „Die Gläubiger zweifeln an der Tragfähigkeit des Unternehmenskonzeptes. Zweitens ist der Kaufpreis weiterhin deutlich zu niedrig. Drittens reichen die angebotenen Sicherheiten für die Kaufpreiszahlung nicht aus. Und schließlich viertens habe Estetik für das Angebot Voraussetzungen formuliert, die beim DuV überhaupt nicht mehr gegeben sind. Damit bleibt als einzige mögliche Erwerberin die Frankfurter Allgemeine Zeitung/Frankfurter Societät übrig“.

Nach Meinung von Fachleuten hängt jetzt alles am Kartellamt. Aber ob die „FAZ“ zum Zuge kommt, gilt als „unsicher“, denn ihr Übernahmeangebot wird derzeit vom Bundeskartellamt geprüft. Eine Übernahme wäre nur als „Sanierungsfusion“ für den Fall eines fehlenden „ernsthaften alternativen Erwerbers" möglich. Dazu Insolvenzverwalter Schmitt: „Lehnt das Kartellamt eine Übernahme ab, bin ich gezwungen, die Verlagstätigkeit zum ende des Monats Februar einzustellen. Für den Monat März verbliebe dann nur noch der Druckauftrag des Handelsblatts“.

Für den Fall, dass die Behörde als grünes Licht zur Übernahme durch die "FAZ" gibt, will diese laut "FR"-Betriebsrat allerdings nur 28 Mitarbeiter aus der Redaktion übernehmen und den Titel weiterführen, an der Druckerei besteht kein Interesse. Das Druck- und Verlagshaus Frankfurt hat aber 450 Beschäftigte. Konkret bedeutet das: etwa 400 Menschen werden arbeitslos bzw. mit ungewisser Zukunft in eine zu bildende Transfergesellschaft übernommen. Viele haben inzwischen auch ihre Kündigungen erhalten.

Der Deutsche Journalistenverband (DJV) hat den betroffenen FR-Journalisten (und DJV-Mitgliedern) Unterstützung und arbeitsrechtliche Beratung angeboten. Die ersten Termine wurden bereits vereinbart.

Gesprächsabend am 08. März für Kollegen von FR, PDF und DuMont

In diesem Zusammenhang verweist die DJV Geschäftsstelle auf einen Gesprächsabend für die DJV-Mitglieder bei der FR, PDF und DuMont. Weil es sicher zu sein scheint, dass in der Folge einige über die eigene berufliche Zukunft nachdenken werden bzw. müssen, will der DJV ganz pragmatisch einen Anstoß geben. Er lädt zu einer Veranstaltung ein mit dem Thema: "Tips für den Plan B – Im Bermudadreieck zwischen Arbeitsamt, Finanzamt, und Künstlersozialversicherung –der Arbeitsmarkt, ein Korb voller Beschäftigungsformen und Existenzgründung und –sicherung". Stattfinden wird das Treffen am Freitag, den 8.3.2013 im Foyer des Depots. Los geht es um spätestens 19.15 Uhr. Durch die Themen führt Wolfgang Kiesel, erfahrener Kollege, Berater in beruflichen Dingen und Buchautor einschlägiger Schriften. „Nach der Veranstaltung erhaltet Ihr zahlreiche Unterlagen als pdf-Datei. Ihr seid uns alle willkommen - die gesamte Redaktion“ heißt es in der Einladung (ma).

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