Redakteure in Marburg wehren sich

Nachdem der erste Warnstreik von der Geschäftsleitung und der Chefredaktion ignoriert wurde, ging der Arbeitskampf mit einem dreitägigen Warnrstreik in die nächste Phase, mit dem Ziel, Aufmerksamkeit zu erregen und die Öffentlichkeit zu informieren.
Bereits zum zweiten Mal innerhalb von drei Wochen folgten die Redakteurinnen und Redakteure der Oberhessischen Presse dem Aufruf der Gewerkschaften DJV und ver.di. Foto: Redaktion

Marburg, 21. Oktober 2013 – Am Freitag, 18. Oktober, legten 12 Redakteurinnen und Redakteure der Oberhessischen Presse in Marburg die Arbeit nieder. Bereits zum zweiten Mal innerhalb von drei Wochen folgten sie dem Aufruf der Gewerkschaften DJV und ver.di.
Die Streikenden kamen zunächst vor dem Verlagsgebäude zusammen, um später in der Marburger Innenstadt das Gespräch mit Landrätin Kirsten Fründt zu suchen. Die Redakteurinnen und Redakteure wollen auf die ungleiche Gehaltsstruktur im Verlag aufmerksam machen, der seit 2008 ohne Tarifbindung ist. Die nicht mehr nach Tarif gezahlten Redakteurinnen und Redakteure erhalten bis zu 1.000 Euro weniger als ihre noch nach Tarif bezahlten Kolleginnen und Kollegen. Außerdem erhalten sie weder Weihnachts- noch Urlaubsgeld. Auch hat die Geschäftsführung die für Februar zugesicherte Einmalzahlung in Höhe von 200 Euro nicht an die tarifgebundenen Redakteurinnen und Redakteure ausgezahlt. Mit dem Warnstreik wollen die Gewerkschaften die Geschäftsleitung an den Verhandlungstisch holen, um über einen Anerkennungstarifvertrag zu verhandeln. Bisher hat die Geschäftsleitung generell Gespräche abgelehnt.

Am Samstag, 19. Oktober,  trafen sich die Streikenden zunächst vor der 3. Streiktag vor der Geschäftsstelle der Oberhessischen Presse in der Marburger Innenstadt.Geschäftsstelle der OP in der Marburger Innenstadt, wo sie mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Thomas Spies ins Gespräch über den umkämpften Anerkennungstarifvertrag kamen. An diesem dritten Streiktag erschien nur eine Hauptausgabe der OP. Die Leser wurden zwar auf das veränderte Erscheinungsbild hingewiesen, dass es sich aber um eine „Streikausgabe“ handelte, wurde nicht erwähnt. Am Abend besuchten alle gemeinsam das Bundesligaspiel der Blue Dolphins.

 

Auch am Sonntag, 20. Oktober, versammelten sich die Streikenden wieder vor dem Verlagsgebäude. Die Montagsausgabe der Oberhessischen Presse kam deshalb wieder nur als eine Gesamtausgabe heraus, in der die Geschäftsführung die Leserschaft dieses Mal darüber informierte, dass es sich „wegen eines unangekündigten Streiks“ um eine Streikausgabe handele.

Flugblatt zum Ablauf der Streiktage bei der Oberhessischen Presse in Marburg.

Archiv bis Oktober 2013

Dieser Link öffnet ein separates Fenster mit den Artikeln der bisherigen Homepage des DJV Hessen von 2004 bis zum Oktober 2013.

Termine